Europa League

In den letzten Jahren konnte keine deutsche Mannschaft in der Europa League wirklich überzeugen. Oft scheiterten die deutschen Teilnehmer, wie im Fall von Mainz 05, bereits in der Qualifikation zur Gruppenphase oder mussten oft schon im Achtelfinale die Segel streichen. Dabei entstand häufig der Eindruck, dass die finanziell weniger attraktive Europa League für deutsche Mannschaften eher eine lästige Pflichtaufgabe darstellte. Können die diesjährigen Teilnehmer aus Deutschland den schwachen Eindruck der letzten Jahre vergessen machen oder setzt sich der negative Trend in diesem europäischen Wettbewerb fort?

In diesem Jahr ist wenigstens keine deutsche Mannschaft vor der Gruppenphase gescheitert. RB Leipzig, Pokalsieger Eintracht Frankfurt und die Mannschaft von Bayer Leverkusen sind allesamt in der Gruppenphase vertreten. Wie stehen die Chancen der deutschen Mannschaften in diesem Wettbewerb?

Eintracht Frankfurt will das Ergebnis von 2013 toppen

Zuletzt spielte die Eintracht aus Frankfurt in der Saison 2013/2014 in der Europa League, nachdem man zuvor mehr als sieben Jahre lang gar nicht international vertreten war. Damals erreichte man die Zwischenrunde, in der man gegen den FC Porto etwas unglücklich nach zwei Unentschieden wegen der Auswärtstorregel ausschied. In diesem Jahr hat man eine nicht gerade einfache Auslosung erwischt. Die Gruppengegner Lazio Rom und Olympique Marseille verfügen über viel mehr internationale Erfahrung als die Eintracht und auch Apollon Limassol aus Zypern war in den letzten Jahren häufig in der Europa League im Einsatz. Trotzdem braucht sich der aktuelle DFB-Pokalsieger vor keinem Team zu verstecken. Ob die Eintracht die Gruppenphase übersteht wird davon abhängen, ob die Heimspiele gewonnen werden können. Sollte die Eintracht zuhause ungeschlagen bleiben, ist eine Qualifikation für die Zwischenrunde auf jeden Fall zu erreichen.

Internationale Chance für Bayer Leverkusen

Bayer Leverkusen war in den letzten Jahren häufig international vertreten und durfte sogar die Erfahrung machen, in der Champions League mitzuspielen. Nach einer schwachen Saison 2016/2017 war man im Vorjahr gar nicht international dabei. Mit Heiko Herrlich konnte in der letzten Saison dann die Qualifikation für die Europa League geschafft werden. Nun muss der junge Trainer beweisen, dass seine Mannschaft die Doppelbelastung von Bundesliga und Europa League verkraften kann. Der Auftakt in der Bundesliga ging mit drei Niederlagen schon einmal ordentlich daneben. In der Europa League bekommen es die Leverkusener nun mit der unangenehmen Truppe von Rasgrad aus Bulgarien, dem FC Zürich aus der Schweiz und AEK Larnaka aus Zypern zu tun. Auf den ersten Blick eine durchaus lösbare Gruppe. Unter normalen Umständen sollte Bayer Leverkusen in der Lage sein, sich sicher für die Zwischenrunde zu qualifizieren.

Ist RB Leipzig ein Anwärter auf den Titel der Europa League?

Keine andere Mannschaft hat in Deutschland in den letzten Jahren so für Furore gesorgt wie RB Leipzig. Nachdem man in der Saison 2017/2018 sogar erstmals in der Champions League mitspielen durfte, sorgte diese ungewohnte Belastung dafür, dass man in diesem Jahr nur die Europa League erreichen konnte. Allerdings wird RB Leipzig alles daran setzen, seinen internationalen Ruf zu verbessern und dementsprechend motiviert zu Werke gehen. In der Gruppenphase kommt es zum Duell mit RB Salzburg, dem Verein der pikanterweise über den gleichen Hauptsponsor verfügt. Die Gruppe wird komplettiert von Rosenborg Trondheim und dem schottischen Serienmeister Celtic Glasgow. Trainer Ralf Rangnick ist sicherlich daran interessiert, seine Mannschaft zu Höchstleistungen zu treiben, bevor er sich im nächsten Jahr nach der Verpflichtung von Julian Nagelsmann wieder auf den Posten des Sportdirektors zurückzieht.

Alle Mannschaften aus Deutschland überstehen die Gruppenphase. Eine Chance auf den Titel wird aber allenfalls RB Leipzig haben.